Die dritte der sechs Nebenübungen

Die dritte der sechs Nebenübungen

Mit der dritten Nebenübung von Rudolf Steiner üben wir uns darin, sowohl die Höhen als auch die Tiefen von Lust und Leid zu überwinden.

3. Gelassenheit und Gleichmut

Im dritten Schritt beschäftige ich mich mit meinen Gefühlen. Wir neigen fast alle dazu, permanent zwischen Freude oder Lust und Schmerz, Ärger oder Wut hin und her zu schwanken, zwischen zu Tode betrübt und himmelhochjauchzend zu hin und her zu schaukeln. In dieser Übung geht es nun darum sehr bewusst und im Laufe der Zeit immer mehr diese Gefühlsspitzen aus meinem Empfinden herauszunehmen, um in eine maßvolle Hingabe an meine Gefühle und damit zu mehr Gelassenheit zu kommen. Ich achte nun jeden Tag bewusst darauf, mich nicht zu maßlosem Ärger hinreißen zu lassen, mich nicht durch Schmerz oder Angst zu Boden drücken zu lassen, aber auch nicht Begeisterung oder Freude mit mir durchgehen zu lassen.

Manch einer mag befürchten, dass diese Übung sein Leben nüchtern und freudlos macht. Doch das Gegenteil ist der Fall. Indem ich mich nicht mehr in Schmerz und in der Lust verliere werde ich über mein Ego hinaus erst wirklich, also in innerer Tiefe, für die Freuden und Leiden der Welt empfänglich. Mein Bewusstsein kreist nun nicht mehr um die extremen Auswüchse meines Selbst, sondern bewegt sich mit mehr Gleichmäßigkeit in feiner Aufmerksamkeit aus meinem immer mehr zur Ruhe gekommenes Seelenleben heraus.

Und: Eine gleichmäßige Stimmung bringt nicht nur den Geist sondern auch in den Körper eine tiefere innere Ruhe. Durch diese Stärkung meines seelischen Gleichgewichts werden zudem auftauchende Hindernisse zu einer Aufforderung, sie zu überwinden. Die Übung trainiert somit auch die Ausdauer.

Auch hier: Wenn ich am Tag eine Gefühlsspitze bewusst heruntergefahren habe, nehme ich bewusst die dadurch entstehende Energie wahr und lasse sie vom Kopf über den Prana-Kanal durch mein Herz in meinen ganzen Körper strömen.

Hier geht es mit einem Kick zur Einführung in die sechs Nebenübungen von Rudolf Steiner.

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