1. Gedankenkontrolle
Meine Gedankenkraft auf ein einziges Objekt richten und meine gesamte Aufmerksamkeit darauf ruhen lassen.
Ich lasse etwa 5 Minuten – je länger, desto besser – einen Gedanken in den Mittelpunkt meines Bewusstseins rücken. Das kann ein Glas oder eine Schraube sein – zu Anfang ist es einfacher, je unbedeutender das Ding oder der Gedanke ist. Ich fokussiere meinen Verstand auf dieses eine und lasse nur die Gedanken zu, die sachgemäß damit verbunden werden können. Aufkommende, nicht dazu gehörenden Gedanken und Bilder ersetze ich sogleich wieder durch die dazugehörigen. Alles andere – was in meinem Gedankenkarussell mit hoher Sicherheit auftauchen wird und mich von meiner Konzentration fortbringen will – schicke ich immer wieder fort, gehe immer wieder mit meiner Aufmerksamkeit zu meinem ausgewählten Fokusziel zurück.
Ziel ist es, wenigstens für eine kurze Zeit des Tages – und sei es nur für eine Minute – nicht alles mögliche an Gedanken oder Bildern zusammenhangslos durch die Seele „irrlichtern“ zu lassen, sondern den Gedankenlauf zur Ruhe kommen zu lassen und mich zur Herrin oder zum Herrn über meine Gedanken- und Empfindungswelt zu machen, mein Bewusstsein über die Inhalte meiner Gedanken- und Empfindungswelt bestimmen und entscheiden zu lassen – wenigstens für diese Übungszeit. In völliger Freiheit stelle ich diesen einen Gedanken in den Mittelpunkt meiner Seele. Diese Übung sollte im Laufe der Zeit mit den verschiedensten Gegenständen durchgeführt werden.
Am Ende der Übung mache ich mir die aufgebaute Energie bewusst, das innere Gefühl von Klarheit, Sicherheit und Festigkeit, und lasse die Energie vom Kopf über den Prana-Kanal in meinen gesamten Körper, in jede Zelle strömen.
Hier komme ich durch Anklicken zur Einführung in die sechs Nebenübungen von Rudolf Steiner