Erste Ahnenarbeit
Meine Begleiterin schützt den Raum und hält die Energie.
Sehr schnell tauchen recht dicht vor mir meine Mutter Erika, meine Oma Thea und meine Urgroßmutter auf, von rechts nach links.
Mein innerer Blick geht immer weiter nach links an vielen Frauen vorbei, die jetzt offenbar erst einmal keine weitere Bedeutung für mich haben. Dann taucht irgendwann eine Art „Hexenweiblein“ auf. Die kleine gedrungene Frau trägt weite Röcke übereinander. Sie ist dick, wie in gefilztem Stoff gekleidet. Dann tritt eine weitere solche Schamanenfrau hervor, und noch eine und noch eine, eine nach der anderen. Es sind viele schamanische Weiber aus dem Mittelalter. Etwas geheimnisvoll, etwas unheimlich, aber auch sehr freundlich.
Ich bin erstaunt darüber, dass ich solche Vorfahren habe, wo mir doch Schamanismus bislang eher fremd gewesen ist. Also meinem Verstand, meinem Tagesbewusstsein eher fremd ist.
Meine Begleiterin rät mir, zu fragen, ob meine weiblichen Ahninnen eine Botschaft für mich haben. Was ich dann auch laut aussprechend tue.
Daraufhin tritt hinter meiner Urgroßmutter eine sehr straighte, wortgewandte und selbstbewusste Frau hervor. Sie fällt aus der mir sich bislang zu erkennen gebenden Ahninnenreihe deutlich heraus, denn sie macht einen sehr gebildeten und wohlhabenden Eindruck. Eine Dame aus „besseren Kreisen“. Sie schaut mich sehr offen, klar und freundlich an. Sie macht einen sehr authentischen Eindruck.
Hinter ihr steht eine weitere Dame ebenfalls aus gehobenen Verhältnissen, aber sie hat eine komplett andere Energie: streng, verbittert, eher in sich gekehrt. Aber auch sie ist nicht böse.
Auf die Frage an die erste Ahnin aus besseren Kreisen, ob sie eine Botschaft für mich hat, kommt klar und wiederholt: „Geh deinen Weg. Du bist stark.“ Diese unterstützenden Worte berühren mich sehr, fühlen sich sehr wahrhaftig an. Das tut mir sehr gut.
Nach einigen Augenblicken geht meine Aufmerksamkeit wieder nach rechts zu den mir in diesem Leben persönlich bekannten Ahninnen. Meine Mutter Erika ist hier nicht erwachsen, sondern sie ist sehr klein. Ein bedürftiges Kleinkind. Ich spreche meine Wahrnehmung laut aus. Meine Begleiterin schlägt daraufhin vor, ein Kinderlied für sie zu singen. Mir fällt nur „Guten Abend, gut Nacht“ ein. Wir singen dann gemeinsam dieses Lied für das ungetröstete kleine innere Kind Erika. Während wir das Lied singen, wird Erika ganz langsam etwas größer, schließlich zu einem Mädchen, das etwa 10 Jahre alt ist. Die Energie um Erika herum ist nun ganz weich und friedlich. Bald sitzt Erika dort wie ein braves Mädchen mit im Schoß zusammengelegten Armen auf einem Stuhl am rechten Rand der weiblichen Ahnenreihe.
Zweite Ahnenarbeit
Heute gehe ich mit der folgenden Intention in meine weibliche Ahnenreihe: Was trägt sich fort bis zu meiner Mutter Erika und kann jetzt transformiert und geheilt werden?
In dem von meiner Begleiterin gehaltenen energetischen Schutzraum sehe ich meine Mutter Erika als junges Mädchen, etwa 12 bis 14 Jahre alt. Neben ihr wieder ihre Mutter, meine Oma Thea. Beide sind entspannt. Meine Uroma taucht wieder links neben Thea auf. Sie ist sehr starr, in sich gekehrt.
Erika und Thea haben keine wirkliche Verbindung. Es ist aber auch nichts Negatives zwischen ihnen. Sie stehen einfach ohne jegliche energetische Verbindung geschweige denn Herzensenergie nebeneinander. Zwischen meiner Oma und ihrer Mutter hingegen ist eine deutliche Spannung spürbar. Aber meine Urgroßmutter will nicht darüber sprechen. Sie macht komplett zu, ist völlig verschlossen, nahezu versteinert.
Dann taucht links von ihr die Mutter meiner Urgroßmutter auf. Mir steigen sofort die Tränen in die Augen. Die Frau ist zutiefst unglücklich, völlig verzweifelt. Sie löst sich fast auf in Tränen, Schluchzen, Weinen, Schmerz und Trauer.
Meine Urgroßmutter war nicht dabei, als dieser Schmerz ihrer Mutter entstand. Sie versteht es deshalb überhaupt nicht. Gesprochen wurde nicht. Die Reaktion meiner Urgroßmutter ihrer verzweifelten Mutter gegenüber ist pure Verachtung. Sie verschließt sich ihr gegenüber völlig.
Ich versuche, die Mutter der verzweifelten Ahnin auszumachen. Aber es taucht nur etwas sehr Dunkles links von ihr auf. Ihre weiblichen Ahninnen werden für mich nicht sichtbar, nichts wird erkennbar für mich. Bis dann wieder die straighte gebildete Frau auftaucht und ich dahinter die schamanischen Weiber in ihren weiten Röcken mehr spüren als sehen kann.
Links vor der völlig verzweifelten und aufgelösten Mutter meiner Uroma formiert sich eine Art Black Box. Dort ist sehr Grausames, Gewaltsames, Verletzendes geschehen. Das muss ich im Detail nicht wissen. Und ich will das auch nicht anschauen müssen. Diese Ahnung von unendlicher Grausamkeit und Gewalt in meiner weiblichen Ahnenreihe reicht völlig aus.
Dann bitte ich auf Anregung von meiner Begleiterin um Hilfe. Ich bitte Gott, den allerhöchsten des Universums, um Hilfe und zwei Engel – Nuriel und Meir – an die Seite meiner schluchzenden Ahnin. Ich bitte die beiden Engel und weitere lichtvolle Energien und Wesenheiten um Hilfe und Heilung für diese verzweifelte Frau. Daraufhin treten auch sofort die Schamaninnen mit den weiten Röcken aus der Ahnenreihe vor die Frau. Sie bilden einen Halbkreis um das weinende Wesen und singen für sie. Nuriel und Meir stehen an ihrer Seite.
Dann schlägt meine Begleiterin vor, ein Paket mit den Energien, mit den Schmerzen, den grausigen Erfahrungen zu packen, die über die Ahnenreihe bis an meine Mutter Erika weitergegeben worden sind, aber nicht zu ihr, ihrer Mutter und ihrer Oma gehören. Erika gibt dieses Paket an ihre Mutter weiter. Meine Oma will das Paket voller Leid an ihre Mutter weitergeben. Doch meine Uroma giftet erst ihre Tochter, dann mich ,mit Blicken an und zischt mir zu, was ich mich denn in ihr Leben einmische. Daraufhin singt meine physische Begleiterin neben mir sofort kräftige Töne in die Situation hinein, richtet ihren klar und stark tönenden Gesang unmittelbar auf meine Uroma – und befriedet sie dadurch sehr schnell. Sie nimmt das Leid-Paket an und will es sofort an ihre Mutter weitergeben. Doch die schluchzende Frau will das Paket nicht von ihr annehmen. Ich erkläre ihr dann – auf Hinweis meiner Begleiterin – dass sie ihren Nachkommen damit hilft und dass sie das Paket ja sofort weitergeben kann an ihre Mutter, an ihre Vorfahren. Diese befinden sich ja für mich immer noch in der Black Box, wo nur kurz schemenhaft für mich eine weiche blonde Frau sichtbar wird. Sie lässt sich dann darauf ein.
Noch für einige Wochen sehe ich im Kreis die Schamaninnen in ihren weiten Röcken und die beiden Engel Nuriel und Meir ihre Energiearbeit, ihr Transformations- und Heilarbeit um die Mutter meiner Uroma verrichten. Doch bald ist alles entspannt. Die Mutter meiner meiner Uroma ist sehr zart und zerbrechlich, aber nicht mehr verzweifelt. Sie weint nicht mehr. Meine Uroma ist entspannt. Meine Oma Thea lächelt sogar. Und meine Mutter Erika ist ein fröhliches Mädchen, etwa 12 bis 14 Jahre alt, und wirft sogar die Arme hoch vor Freude.