Bei der fünften Übung geht es darum, etwas Neuem vollkommen unbefangen, offen und neutral zu begegnen.
5. Unvoreingenommenheit
Nun geht es darum, etwas Neuem vollkommen unbefangen, offen und neutral zu begegnen.
Meist beurteilen wir etwas Neues rasch nach Altem, nach etwas, das wir bereits kennen, das uns schon bekannt ist.
Doch in diesem fünften Übungsschritt öffne ich mich, halte ich mich empfänglich für alles, was an mich herantritt. Ich höre meinem Gegenüber zu und halte mich mit meiner Meinung – auch innerlich – zurück. Ich bin in jedem Augenblick bereit, eine neue Erfahrung, Meinung oder Ansicht entgegenzunehmen, nachzuvollziehen und einzubeziehen und meine eigene daraufhin zu prüfen und zu berichtigen.
Ich lasse nun in meinem Urteil, in meiner Entscheidungsfindung nicht mehr meiner Erfahrung den Vortritt. Ich lasse fortan meine Zukunft nicht mehr durch meine Vergangenheit bestimmen.
Es geht um die Unbefangenheit gegenüber den Erscheinungen des Lebens, vor allem auch Ungewohntem, Unbekanntem, Neuem oder Unerwartetem, letztlich um Glauben und Vertrauen. Ich bin bereit, jedem neuen Erleben mit neuem Glauben gegenüberzustehen. Glaube meint hier die Kraft, die die Eindrücke, die das Neue auf uns macht, NICHT durch das, was wir ihm entgegenhalten, abzuschwächen, sondern es offen entgegenzunehmen.
Diese tiefe Offenheit öffnet neue Räume um und in uns, in denen neue Energien vibrieren. Vielleicht können wir sie hin und wieder spüren, über unsere Ohren, Augen oder den Wärmesinn unserer Haut.
Auch diese Energie lassen wir wieder täglich durch unseren Körper fließen.
Hier komme ich durch Anklicken zur Einführung in die sechs Nebenübungen von Steiner.