Hundeforum: Vorsichtig mit Walnussschalen

Hundeforum: Vorsichtig mit Walnussschalen

21. Juli 2019 0 Von angela

Tessa versteckt sich zitternd unter dem Tisch. Nur in Zeitlupe kann sie noch laufen. Kurz darauf erbricht sich die Beagle Hündin, verliert unkontrolliert Urin und Kot. Da sie sehr unruhig ist, verteilt sie alles im Raum. Bald kann Tessa nicht mehr stehen. Ihr Körper ist von unkontrolliertem Zucken geschüttelt. Gleichzeitig sind ihre Gliedmaßen steif. Ihre Augen zucken und es tritt Schaum vor ihr Maul.

Schimmelpilze in Walnussschalen

Die Hündin hatte auf einem Spaziergang Walnussschalen geknackt. Darauf waren ihre Vergiftungserscheinungen zurückzuführen.

Die Schalen der Walnuss (Juglans regia) können von einem Pilz mit dem Namen Penicillium crustosum befallen sein. Dieser Schimmelpilz produziert Nervengifte wie Penitrem A. Gelangen diese Giftstoffe in den Körper eines Hundes, können neurologische Symptome wie Zittern, Erbrechen, Krämpfe, Bewegungs-Koordinationsstörungen (Ataxien) und Beschleunigung der Herzschlagfrequenz (Tachykardie) hervorgerufen werden. Diese Vergiftungserscheinungen (Intoxikationen) müssen sofort von einem Tierarzt behandelt werden, da die Nervengifte im schlimmsten Fall zum Tod des Hundes führen können.

Leider können die Pilzgifte bereits bei Spielen mit leeren Walnussschalen über das Maul in den Hundekörper gelangen. Deshalb sollten wir besonders darauf achten, womit unsere Hunde und vor allem unsere kleine Welpen spielen.

Dürfen Hunde überhaupt Walnusskerne fressen?

Grundsätzlich können Hunde in kleinen Mengen die Walnusskerne fressen. Aber vorsicht, wenn hier ein schwarzer Belag zu erkennen ist. Dann hat sich auch hier ein Schimmelpilz wie oben auf den Walnussschalen beschrieben breit gemacht. Weder Tier noch Mensch sollen solche Nüsse wegen der Pilzgifte zu sich nehmen.

Grundsätzlich sollten wir bitte unseren Tieren sowie nur das zu fressen geben, was wir auch selbst verzehren würden.

Übrigens: Bio-Walnüsse sind oftmals dunkler gefärbt. Das ist aber kein zwingendes Anzeichen für Schimmelbefall. Bei Bio-Walnüssen wird lediglich auf das in der konventionellen Erzeugung übliche Bleichen der Nüsse verzichtet, beispielsweise durch Waschen mit Natriumhypochlorid.

Und wie sieht es mit anderen Nüssen aus?

Folgende Nüsse können Hunde zu sich nehmen: Neben den oben beschriebenen Walnüssen Haselnüsse und auch Cashewkerne. Natürlich sollten die Nüsse nicht gesalzen oder geröstet sein.

Nüsse enthalten gesunde Omega-3-Fettsäuren, allerdings auch sehr viel Fett und Phosphor. Wegen des hohen Phosphor-Gehaltes sollten Nieren-kranke Hunde keine Nüsse bekommen. Bei einigen Hunden können die verschiedenen Nüsse auch Allergien auslösen.

Also grundsätzlich können Hunde hin und wieder auch mal Nüsse zu sich nehmen, wenn sie sie vertragen. Aber auf dem grundsätzlichen Ernährungsplan auch eines gesunden Hundes sollten sie nicht stehen.