Seit etwa zwei Jahren räume ich mit meinen VORurteilen bezüglich Rudolf Steiner auf. Seitdem ich mich mit seinen Originalschriften befasst habe, seitdem ich beginne, seinen Werdegang und seine sehr tiefgehenden Erkenntnisse, die doch sehr aus seiner Zeit herausfielen, ein wenig zu verstehen, beginne ich vieles von ihm zu schätzen. Steiner bedient sich einer äußerst präzisen Sprache, in der jedes Wort Bedeutung hat, was seine Texte altbacken erscheinen lässt, letztlich aber durch die Wortwahl viel kaum Beschreibbares und sehr Komplexes detailliert erfasst.
Bei meinen Studien bin ich nun auf die sechs Nebenübungen gestoßen, die ich Euch hier vorstellen möchte.
Übungen zur Freilegung meiner Intuition
Die sechs Nebenübungen von Rudolf Steiner zur Geistesschulung haben das Ziel die höheren Welten zu erkennen, höhere Dimensionen wahrzunehmen. Dabei geht es darum das Bewusstsein auf das Bleibende, das Unvergängliche, das Ewige in allen Dingen zu richten und von dem Vergänglichen zu trennen. Diese Übung eignet sich besonders für Menschen die entweder über einen starken Zugang zu ihrem Willen ihre Energiearbeit forcieren oder die genau daran arbeiten möchten, ihren Willen zu stärken.
Jede Übung sollte täglich etwa einen Monat lang praktiziert werden, wobei die vorangegangenen Übungen weiter gepflegt werden sollten, so dass jeden Monat eine Übung hinzukommt. Da die Zeit derzeit sehr viel schnelllebiger ist als zu Rudolf Steiner’s Lebzeiten (1861-1925), die Resonanzen sehr viel schneller kommen, können wir die Zeiten gegebenenfalls auch individuell verkürzen. So sollte jeder nach seiner individuellen Wahrnehmung entscheiden, wann sich eine Übung stabilisiert hat und er die nächste darauf aufbauen kann. Wer unsicher ist, hält sich einfach an das Vierwochen-Schema.
Steiner betont, wie wichtig die Reihenfolge der aufeinander aufgebauten Übungen ist. Ihre Reihenfolge sollte also eingehalten werden.
Wichtig ist es, sich nicht entmutigen zu lassen. Wenn der erste Enthusiasmus verflogen ist, wenn Langeweile aufkommt und wenn der Verstand beginnt, den Sinn der Übungen in Frage zu stellen – was völlig normal ist – beginnt ein weiterer wesentlicher Teil der Übungen: das Überwinden dieser Widerstände. Gerade jetzt finde ich immer bewusster zu mir selbst.
Die sechs Nebenübungen
2. Handlungs- oder Willensinitiative
3. Gelassenheit, Gleichmut, Überwindung von Lust und Leid
4. Positivität und Toleranz, der Bewertung enthalten
5. Unvoreingenommenheit, Unbefangenheit
6. Harmonie, seelisches Gleichgewicht
Die eigene Intuition freilegen
Zur Durchführung diesen 6 Nebenübungen wird mich „lediglich“ mein unbedingter Wille zur Freiheit bewegen können, der tiefe Wunsch, mir sowohl meine inneren Dämonen als auch meine alltägliche, mein Bewusstsein einlullende Komfortzone deutlich zu machen und immer wieder aus diesem Karussell auszusteigen. Es geht darum, dass wir absolute Windstille, eine absolute Ruhe in uns herstellen können. Erst dann können wir fühlen, wie die äußere geistige Welt an unsere innere geistig Welt stößt, auftrifft. Es geht um Selbstkontrolle, auch um Disziplin, um aktives Bewusstsein – aus mir selbst heraus zu sein und zu agieren. Die gründliche Durchführung dieser Übungen sind eine Möglichkeit, wie die Seele den Weg in die geistige Welt finden kann.
Es soll jeweils die nachfolgende Übung zu der oder den vorausgegangenen hinzukommen, um deren gewonnene Energie zu halten. Doch der Fokus liegt immer auf der aktuellen Übung.
Diese Übungen aktivieren das Herzchakra und fördern die imaginative Erkenntnis, den Blick in die geistig-feinstoffliche Dimension hinter dem Schleier (des Vergessens). In Steiners Sinn kann nun die Astralwelt vor mir aufsteigen. Ich bekomme immer mehr die Fähigkeit, alles Seelische, alles Feinstoffliche, alles Geistige meiner Umgebung in Bildern wahrzunehmen. Dadurch verändert sich mein Verhältnis zur seelisch-geistigen Wirklichkeit, u.a. verfeinert sich auch die Wahrnehmung meiner eigenen Energiekörper, meiner Chakren und der mich umgebenden oder auf mich einwirkenden Energien und Energiefelder.
Licht auf dem Weg Bevor das Auge sehen kann, muss es der Tränen sich entwöhnen. Bevor das Ohr vermag zu hören, muss die Empfindlichkeit ihm schwinden. Eh' von den Meistern kann die Stimme sprechen, muss das Verwunden sie verlernen. Und eh' von ihnen stehen kann die Seele, muss ihres Herzens Blut die Füße netzen. (Von Mabel Collins (1851-1927) aus ihrer Schrift „Licht auf dem Weg“; von Rudolf Steiner vielfach als Unterweisungsgrundlage verwendet.)
(Quelle: https://anthrowiki.at/Neben%C3%BCbungen (Kostenloses PDF im Netz; sehr empfehlenswert)
Weitere Literatur:
Rudolf Steiner: Die sechs ‚Nebenübungen‘: ‚Die Bedingungen zur Geheimschulung‘, Tb, Rudolf Steiner Verlag 2021 (Kurzfassung).
Rudolf Steiner: Die Nebenübungen, Sechs Schritte zur Selbsterziehung (Die kleinen Begleiter), Rudolf Steiner Verlag 2022 (Ausführliche Darlegung).)
Herzlichen Dank liebe Angela,
Dein Blog gibt mir wieder einen neuen Impuls um mit Meditation weiterzumachen.
Deit vielen Jahren schon ist mir Dein Buch über die Tierboten ein hilfreicher Begleiter.
Lieber Grüße aus Huglfing ganz im Süden von Deutschland.
Liebe Marion, danke für Deine liebe Nachricht. Ich freue mich, dass Dich die Tierboten schon länger begleiten. Und natürlich freue ich mich auch darüber, dass Du etwas mit meinen hier veröffentlichten Erfahrungen zur Energiearbeit anfangen kannst. Ich danke Dir sehr dafür, dass Du mir dieses feedback gegeben hast. Denn etwas ins Netz zu stellen ist ja erst einmal es einfach ins Off zu setzen. Das es gelesen wird und auch genutzt wird – das ist natürlich wunderbar. Das spornt mich an, dies auch weiter zu verfolgen und auszuweiten. Wenn Du magst, freue ich mich auch über Deine gemachten Erfahrungen. Liebe Grüße aus derzeit Bielefeld nach Huglfing von Angela